Elena Messner, Literaturhaus Wien (Dez. 2012)
„[…] Es ist eine von Auslassungen geprägte, sehr suggestive und stark komprimierte Stimmungslyrik, die Seisenbacher mit ihrem zweiten Gedichtband vorgelegt hat. Diese Lyrik verschweigt klangvoll jene alltagsmedizinischen Wortinstrumente, die eine Schwangerschaft und Geburt geradezu umstellen (Eisprung, Fötus, Wehen, Blasensprung, Entbindung) und übersetzt dieses körperliche Ausnahme-Ereignis stattdessen in mystische freie Verse, die auf Lust-, Liebes- und Angstempfinden rund um eine spezifische weibliche Erfahrung fokussieren: „jeder Raum / ist körperbewohnt / mit Zeit und einem Rufen / ein Körper / der nach unten zieht / hält“.
Maria Seisenbacher: bher. Gedichte. Edition Yara 2012.