Warum macht Lyrik Angst?

Antwort a) Ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll, weil keine Geschichte erzählt wird.
Jedes Wort erzählt eine Geschichte. In Gedichten stecken oft mehr Geschichten als in einem Roman. Die Geschichten in Gedichten erzählt sich der Lesende selbst, indem er das Gedicht in seine Welt, in sein Leben bringt.

Antwort b) Ich verstehe das nicht!
Es gibt nichts zu verstehen bei Gedichten. Man kann sich auf den Rhythmus einlassen und den Worten zuhören. Mitunter treffen Lesende dabei auf Erinnerungen, Gedanken, Formen, Bilder, Melodien, etc. . Das  muss man nicht verstehen.

Antwort d) Das ist zwar kurz, aber dauert so lange.
Gedichte sind ein wenig wie meditieren: Je länger man sie ansieht, anhört, durchliest, desto klarer und vielschichtiger werden sie. Gedichte brauchen Zeit, wie alle Dinge, die durch uns entstehen.


„Lyrik Anleitung“, ein Projekt von Maria Seisenbacher
mit freundlicher Unterstützung von: